Ausstellungswesen

Philokartie

Geschichte
Etablierung

 

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Die griechische Vorsilbe philo… oder Philo… bedeutet: liebend, freundlich oder auch Freund; ein Philokartist ist ein „Freund der Karten“.

Erstmals wurde der Begriff in der seit dem 1. April 1898 erscheinenden   französischen Fachzeitschrift „Le Philocartiste“ verwendet. Unter Philokartie versteht man generell das Sammeln und Erforschen von Postkarten und Illustrierten Postarten (Ansichtskarten).  

Die Philokartie ist ein interdisziplinäres Sammelgebiet, denn sie vereinigt Belange des Sammelns von IPK mit denen der Philatelie und zwar aus deren Teilbereichen Postgeschichte, Marcophilie und Traditionellen Philatelie. 

Im Speziellen umfasst sie das gesamte Fachwissen über die Entstehung und Entwicklung des Sammelgebietes sowie die erforderliche Einordnung des Materials,  dessen notwendige Bearbeitung und die Herausstellung philokartistischen Kenntnisse. Man bearbeitet im philokartistischen Bereich Belange von Kartentypen, Druckverfahren, Materialen und Verlagen; im philatelistischen Bereich erfolgt die Bearbeitung von PK-Formularen, Postwertzeichen, Posttarifen und Poststempeln. Des Weiteren sind Kenntnisse über das verwendete  Beiwerk darzulegen. 

 

 

Beim Ausstellungswesen ist die Philokartie aufgeteilt in die Wettbewerbsgruppen Thematik, Topografie und Forschung.

 

Den Fachbegriff „Illustrierte Postkarten“ verwendete ein Autor in der philatelistischen Fachzeitschrift „Die Post“, Nr. 21, bereits im Jahre 1898 für Ansichtskarten.

Herbert  Leclerc  traf 1986 folgende Feststellung: „Das deutsche Wort „Ansicht“ hat mehrere Bedeutungen. Nur eine davon, nämlich die Abbildung oder Anschaulichmachung eines Ortes oder Gegenstandes ist in das Wort „Ansichtskarte“ eingegangen. Mit diesem Begriff wurde am Anfang der Entwicklung, als die Ansichtskarten meistens Orte oder Gebäude zeigten, ihr Inhalt auch sinnvoll wiedergegeben. Als später andere Motive auftauchten, zum Beispiel Abbildungen von Personen, Glückwunschkarten mit Tieren und Pflanzen, Scherz und Propagandakarten, stimmte der Begriff „Ansichtskarten“ nicht mehr. Er wäre zweckmäßig durch „Illustrierte Postkarten“ oder einen ähnlichen Ausdruck ersetzt worden“. (Quelle: Herbert Leclerc, Ansichten über Ansichtskarten, in Archiv für deutsche Postgeschichte, Heft 2/1986, Seite 5-65)